Der 1. Mai, der internationale Kampftag der Arbeiterklasse, ist jener Tag an dem die spürbarsten Probleme der Bevölkerung, die Forderungen der Arbeiter- und Volksbewegung in den Mittelpunkt gerückt werden. Weltweit, in den allermeisten Ländern und einem Großteil der Städte gehen Arbeiter und andere Teile der Bevölkerung auf die Straße, um ihren Forderungen Ausdruck zu verleihen. So auch in Österreich! Journalisten der Roten Fahne beteiligten sich an Demonstrationen und verschiedenen Aktivitäten und berichten hier in einem gemeinsamen Bericht.
Nach zwei Jahren des „Online-Protests“ der SPÖ, wagte sie sich heuer doch auf die Straße, nicht zu Letzt um sich als die „bessere“ parlamentarische Alternative in Krisenmanagement und Kriegstreiberei zu inszenieren. Der Andrang blieb jedoch weit hinter dem zurück, was man im Allgemeinen als „prosperierend“ oder „neue Kraft“ bezeichnen könnte. Neben altbekannten „Promi-Fotos“, gab es auch Ansprachen der höchsten Parteivertreter. Nachdrücklich muss vor allem die Kriegsansage und das Beiseitestellen der Neutralität durch die Parteispitze betont werden, die sich nicht davor scheute, das westliche NATO-Kriegsbündnis und dessen Lakaien der Selenski-Regierung im Ukraine-Krieg zu unterstützen. Eine neu aufgewärmte Form der Kriegshetze in „rotem“ Mantel, von (Völker-)„Freundschaft“ keine Spur.
Hingegen waren es die Organisationen, Initiativen und Kräfte der Arbeiter- und Volksbewegung, welche den 1. Mai zu einem erfolgreichen Tag der wichtigsten Anliegen der Unterdrückten und Ausgebeuteten machten. Seit rund drei Jahren stecken die Herrschenden in einer sich immer weiter vertiefenden politischen und ökonomischen Krise. Die Lasten dieser Krise werden dabei auf die Arbeiter und Volksmassen abgewälzt. Somit stand der 1. Mai in vielen Städten, wie Wien, Linz, Salzburg oder auch Graz im Zeichen des Kampfes gegen Teuerungen, Mietwucher und imperialistischen Krieg.
Gegen Preissteigerungen und hohe Mieten
Spürbare Probleme breiter Teile der Bevölkerung kamen in Transparenten, Schildern und Parolen zum Ausdruck. So waren Transparente zu sehen auf denen „Nieder mit den Teuerungen!“ und „Gegen Mietwucher – Für leistbares Wohnen!“ zu lesen war. Dazu hörte man laute Rufe wie „Preissteigerungen was soll das? Kein Cent mehr für Strom und Gas!“. Dabei war immer wieder dazwischen zu hören „Organisiert euch, wehrt euch, kämpft“, womit der Aspekt erwähnt wurde, dass sich die Unterdrückten für ihre Anliegen zusammenschließen und organisieren müssen, um Verschlechterungen entgegenzutreten.
In Graz wurde auch eine kulturelle Veranstaltung im Volkshaus abgehalten, wo der bekannte Roma-Musiker Harri Stojka aufgetreten ist. In Salzburg wurde unter anderem gegen den Abriss einer Wohnsiedlung demonstriert.
Gegen den imperialistischen Krieg – Für internationale Solidarität!
Spür- und lesbar war auch die Kriegsfrage ein zentrales Anliegen der 1. Mai Demonstrationen. So waren viele Sprechchöre, aber auch Transparente gegen den ungerechten Krieg in der Ukraine gerichtet. Wie wir beobachteten, wurden auch Banner mit der Aufschrift „Für eine neue Friedensbewegung“ mitgetragen, um die sich vor allem Kräfte der Friedensbewegung sammelten.
Neben dem Krieg in der Ukraine, waren auch andere Symbole des Internationalismus auf den Demonstrationen präsent. So machte eine Gruppe von Aktivisten ein Solidaritätsbild mit der Fahne der antiimperialistischen und revolutionären „Partija Rada“ (übers. „Partei der Arbeit“) aus Serbien, welche dieses Jahr ihr 30. Gründungsjahr feiert. Ebenso beobachteten wir zahlreiche Symbole zum 50. Jahrestag der TKP/ML, eine türkische Partei, welche seit 50 Jahren im Kampf um die Rechte der Arbeiterklasse und der Unterdrückten in der Türkei steht. Auch Symbole der Solidarität mit den fortschrittlichen Kräften aus Bulgarien und der revolutionären Bauernbewegung in Brasilien (LCP) konnten beobachtet werden. Ein wahrhaft internationalistischer 1. Mai
Revolutionäre Perspektive
Nicht zu Letzt stand und steht der 1. Mai auch dafür, dass die Mehrheit, die Unterdrückten und Ausgebeuteten, nicht nur einzelne Verbesserungen erringen, sondern die Macht in Händen halten muss. Der 1. Mai steht für den Kampf um ein Ende der Ausbeutung, welche heute nur einer kleinen Elite dient und die Bevölkerung immer weiter in Armut, Arbeitslosigkeit und Unterdrückung zwingt. Dazu wurden auf den Demonstrationen im speziellen von maoistischen Kräften auch Parolen gerufen und Banner mitgetragen, welche die Revolution, den Kampf gegen die kapitalistische Ausbeutung, zum Inhalt haben.
Damit der 1. Mai seinen Zweck erfüllt, die Arbeiter und die Unterdrückten in ihrem Kampf zusammenzuschließen, zu einer gemeinsamen Kraft zu werden, muss er dazu genutzt werden, die Aufgaben und Ziele der Arbeiter- und Volksbewegung klarer zu sehen und diese weiterzuverfolgen. Die spürbarsten Probleme breiter Teile der Bevölkerung liegen vor uns, es ist Zeit sich zu vereinen und damit die Kräfte zu verstärken. Es braucht einen Zusammenschluss, der die Kämpfe die es schon gibt, wenn auch vereinzelt und schwach, zusammenbringt und jene Grundlage schafft, um erfolgreich für die Interessen der Arbeiterklasse und des Volkes zu kämpfen. Hoch der 1. Mai!
コメント