Am 8. März, dem Internationale Frauenkampftag, fanden auch in Österreich in verschiedenen Städten Demonstrationen und Kundgebungen statt. Hier möchten wir von den Aktionen in Wien und Linz berichten und einen kurzen Überblick geben.
Eindrücke aus Wien
Heuer gab es auf der Mariahilferstraße eine Kundgebung zum 8. März, organisiert vom Frauenzentrum Wien (FZ), dem Roten Frauenkomitee Wien und der Frauenhetz. Rund 100 Leute versammelten sich, es wurden Reden gehalten sowie Lieder vorgetragen. Die Redebeiträge befassten sich mit aktuellen Themen und wie diese Frauen im speziellen betreffen. Ein großer Teil der Frauen arbeitet in jenen Sektoren, die niedrigere Löhne beziehen und rund die Hälfte noch dazu in Teilzeit. Dadurch wurden sie durch die Teuerungen der letzten Jahre, sowie die Lohnkürzungen infolge schlechter KV-Abschlüsse besonders hart getroffen. In diesem Zusammenhang wurde auch die Anhebung des Pensionsantrittsalters von Frauen kritisiert. Diese Anhebung wurde schon in den 90er-Jahren geplant und sollte eingeführt werden „wenn die vollständige Gleichstellung der Geschlechter erreicht ist“. „Gleichstellung“ ist heute nicht Realität, die Anhebung des Pensionsantrittsalter aber sehr wohl!
Die Rednerinnen der Kundgebung stellten sich auch gegen die steigende Militarisierung und Aufrüstung und erklärten die Notwendigkeit, sich für den Kampf dagegen zu organisieren. Außerdem wurden wichtige revolutionäre Bewegungen auf der Welt – wie in Indien, Peru, der Türkei und auf den Philippinen – hochgehalten und hervorgehoben, dass in Kämpfen wie diesen auch zahlreiche Frauen an vorderster Front stehen. Von Seiten der Rednerinnen wurde auch die Einführung des Eltern-Kind-Passes kritisiert, da dessen mangelhafter Datenschutz es der Sozialversicherung ermöglicht, unter anderem die Anzahl der Abtreibungen einer Frau abzulesen.
Außerdem wurde über die Lage des FZ in Wien erzählt (wir berichteten: FZ Bleibt! - Der Kampf um das älteste selbstverwaltete autonome Frauenzentrum Europas geht weiter!) und die Stadt Wien wegen ihrer Repression verurteilt. Es wurden auch Flugblätter der „Aktion für demokratische Rechte des Volkes“ (ADRV) verteilt (8. März 2024: Für eine revolutionäre Frauenbewegung)
Nach der Kundgebung marschierten die Teilnehmerinnen in einem Demozug zur öffentlichen Betriebsversammlung der Freizeitpädagogen von „Bildung im Mittelpunkt“ und nahmen an dieser teil.
Demonstration in Linz
Die Demonstration zum 8. März, dem internationalen Frauenkampftag, wurde heuer in Linz vom „Bündnis 8. März“ und „DIY“ („Do it yourself: Frauentag“) erstmals gemeinsam organisiert. Der Demozug von rund 2.500 Demonstrierenden startete beim Musiktheater/Volksgarten und zog über die Landstraße zu Hauptplatz. Auch die Rote Fahne war mit einem Infotisch zum Erwerb der Zeitung vertreten und begleitete die Demonstration.
Obwohl zahlreiche parteinahe Vereine versuchten einen kämpferischen Ausdruck auf der Demonstration zu verhindern, gab es einige Teilnehmerinnen die demokratische und revolutionäre Forderungen kraftvoll und kämpferisch mit ihren Parolen in den Demozug trugen. Zu hören waren hier unter anderem die Forderungen nach mehr Kinderbetreuungsplätzen und gegen die Schließung von Frauenschutzeinrichtungen. Weiters waren höhere Löhne, eine Anhebung des Arbeitslosengeldes auf 80 Prozent und die Notwendigkeit einer revolutionären Frauenbewegung Inhalt der Parolen die Verbreitung fanden.
Einige Teilnehmerinnen kritisierten zu Recht, dass einige Teile der Demonstration eher eine „Party-Stimmung“, als eine kämpferische Haltung verbreiteten. Das zeigt wiederum die Notwendigkeit einer revolutionären Frauenbewegung und den Kampf und Zusammenschluss dafür!
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