Am 26. Dezember wurde bekannt gegeben [LINK], dass sich eine neue internationale Organisation, der „Internationale Kommunistische Bund“ (IKB) mit 15 Organisationen und Parteien gegründet hat. Diese sind aus Peru, der Türkei, Brasilien, Kolumbien, Equador, Chile, Mexiko, Frankreich, Österreich, Deutschland, Finnland, Norwegen, Schweden und Spanien. Das ist ein Ereignis, das nicht unbemerkt bleiben wird, ist es doch ein historisch großer und langer Kampf an den hier angeknüpft werden soll.
Der erste internationale Zusammenschluss der Parteien der Arbeiterklasse liegt beinahe schon 160 Jahre zurück: die „Internationale Arbeiterassoziation“ wurde bereits 1864 von Karl Marx und Friedrich Engels gegründet. Grundlage dafür legte das bekannte „Manifest der Kommunistischen Partei“, das 1848 erschien und die Gesetze des Kapitalismus sowie die Rolle der Arbeiterklasse im Kampf gegen Ausbeutung und Unterdrückung darlegte. Bis heute ist es mit 500 Millionen Exemplaren das drittmeistverkaufte Buch der Welt und wurde in mehr als 200 Sprachen übersetzt. Der bekannte Ruf „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“ stammt aus dieser Schrift und wurde zum Symbol des solidarischen und revolutionären Kampfes der Arbeiter auf der ganzen Welt. Die im Kapitalismus ausgebeutete Arbeiterklasse gibt es in allen Ländern, weshalb der internationale Zusammenschluss der Kommunistischen Parteien und der gemeinsame Kampf gegen das Kapital gefördert werden sollte, so die Zielsetzung der Internationale. Daran anknüpfend wurde 1889 die „Zweite Internationale“ von Friedrich Engels gegründet. Ein bekanntes Produkt dieser ist der 1. Mai, der „Internationale Kampftag der Arbeiterklasse“, der in einer gemeinsamen Aktion am selben Tag in allen Ländern den internationalen Zusammenschluss der Arbeiter verkörpert.
Die mit Sicherheit politisch stärkste der Internationalen war die „Dritte Internationale“, die Kommunistische Internationale (KomIntern), welche durch den Revolutionsführer Vladimir Iljitsch Lenin 1919 gegründet wurde. Auch die damals erst ein Jahr alte KPÖ war Mitgründerin dieser Internationale. Die KomIntern organisierte den gemeinsamen Kampf und die solidarische Hilfe der Arbeiter und Völker untereinander: den Kampf gegen Armut, Hunger und Elend, gegen imperialistischen Krieg, für Arbeitsrechte und auch den revolutionären Kampf für die politische Macht der Arbeiterklasse. Nicht nur sollten die Unterdrückten mehr Rechte bekommen, sondern auch die Macht der Arbeiter und des Volkes errichten. Sehr früh schon stellte die KomIntern dem aufkommenden Faschismus die Politik des antifaschistischen Kampfes entgegen. So organisierte sie beispielsweise auch ganz wesentlich die Verteidigung der Spanischen Republik gegen den Franco-Faschismus. Zehntausende „Internationale Brigaden“, also Antifaschisten aus dutzenden Ländern der Welt verteidigten die demokratischen und sozialen Rechte des spanischen Volkes. Auch wurde unter Leitung der KomIntern der Weg zum Widerstandskampf gegen den Nazifaschismus in zahlreichen Ländern geführt und geleitet, sowie auch gegen den japanischen Faschismus – mit dem Resultat des Sieges der antifaschistischen Kräfte. Zahlreiche erfolgreiche Revolutionen für Sozialismus und Volksdemokratie waren Produkt dieses Kampfes und vor allem der Führung durch eine internationale Organisation. Noch nie wurde der kapitalistischen Ausbeuterherrschaft so vereint und so erfolgreich entgegengetreten.
Die neu gegründete internationale Organisation, der Internationale Kommunistische Bund, erklärt seine Gründung als Produkt des jahrzehntelangen Kampfes gegen die Zersplitterung der kommunistischen und revolutionären Kräfte auf der Welt. Damit soll den unterdrückten Völkern und der Arbeiterklasse wieder Wegleitung und Perspektive in der Durchsetzung ihrer Interessen und Ziele gegeben werden. Sieht man sich die Zeit an in der diese Gründung vollzogen wurde, herrscht eine große Notwendigkeit nach Perspektive: weltweit sehen wir eine Aufschwung der Bewegungen der Arbeiter und Massen, sei es in den unterdrückten Ländern wie Brasilien, Indien, Mexiko, … aber auch in den imperialistischen Ländern wehren sich die Unterdrückten zunehmend gegen den Kurs der Herrschenden. So wie die Herrschenden rüsten, müssen auch die Arbeiter und Völker sich rüsten um ihre Interessen zu verteidigen. Es ist eine Zeit in der die Herrschenden massiv aufrüsten und ungerechte Kriege gegen die Völker vorantreiben, es ist eine Zeit in der die Krise des Kapitals zu einer aggressiveren Herrschaft führt und demokratische und soziale Rechte abgebaut werden. Drängend zeigt diese Lage, dass die Herrschenden nicht mehr so weitermachen können, und die Unterdrückten nicht mehr so weitermachen wollen wie bisher. Damit die Arbeiter und das Volk kämpfen können und Macht erringen, um die Gesellschaft in ihrem Interesse umzugestalten, brauchen sie eine Organisationen welche diese Bestrebungen auch zu leiten und in die Tat umzusetzen vermag. Diesen Anspruch erhebt der neu gegründete IKB.
Mit der Veröffentlichung seiner Gründung, erklären die Gründungsmitglieder auch ihre Solidarität und Unterstützung der revolutionären Bewegungen die es heute auf der Welt gibt: den Volkskriegen in Indien, Peru, der Türkei und auf den Philippinen. Der IKB erklärt, dass er eine Organisation auch für all jene ist, die diese Revolutionen führen und in diesen kämpfen, dass er die Interessen dieser Millionen ausdrückt die heute in den am meisten fortgeschrittenen Kämpfen stehen.
Diese Gründung ist mit Sicherheit kein unbedeutendes Ereignis in Anbetracht der Geschichte und der aktuellen Lage auf der Welt. Auch in Österreich, das eine große Geschichte an Kampftradition der Arbeiterklasse, aber auch gegen nationale Unterdrückung hat, sollten diese Entwicklungen besondere Beachtung finden und eine Auseinandersetzung mit den Aufgaben der demokratischen und revolutionären Bewegung fördern.
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