Der bekannte Dichter Erich Fried war ein Fürsprecher für die Rechte der Palästinenser und gegen die Verbrechen des zionistischen Israels. Selbst aus einer jüdischen Familie stammend, sein Vater wurde von den Nazis hingerichtet, organisierte er sich schon früh im antifaschistischen Widerstandskampf.
Sein lyrisches Werk umfasst zahlreiche Gedichte für die Verteidigung der Palästinenser und des palästinensischen Befreiungskampfes. Stets verfasste er diese im vollsten Bewusstsein darüber, dass das zionistische Israel nicht mit „den Juden“ gleichgesetzt werden kann und verurteilte jegliche Verdrehungen des „Antisemitismus“ im Bezug auf die Palästinasolidarität. Seine Kritik war stets gegen das zionistische Israel und die Imperialisten gerichtet: In seinem Gedicht „Vergesst nicht!“ schrieb er, „Die Imperialisten sind eure Unterdrücker“. Im hier abgedruckten Gedicht, welches er anlässlich des sogenannten „Camp-David Abkommen“ zwischen Ägypten und Isreal verfasste, deckte er das wahre Gesicht so mancher „Friedensverträge“ auf. Gerade heute, wo sich Millionen gegen den Völkermord an den Palästinensern stellen, wird der Inhalt des Gedichts wieder brandaktuell. Jene „Friedensverhandlungen“, oder „Abkommen“ welche nur im Dienst der Völkermörder und Imperialisten sind, und nichts an der nationalen Unterdrückung, Vertreibung und Entrechtung ändern, können keinen Frieden für die Völker bringen. Die „Hoffnung“ auf die „gerechte Sache“, wie Erich Fried hier den Befreiungskampf bezeichnet, wird die Rechte der Völker tatsächlich erkämpfen können!
Nach einem Abkommen zwischen Sadat und den Zionisten (1981)
von Erich Fried
Der Friede der kein Friede ist
vermittelt
von einem Friedensstifter
der kein Friedensstifter ist
zwischen dem Erben Nassers
der kein Erbe Nassers ist
und einer Demokratie
die keine Demokratie ist
zum Wohl der Ägypter
das nicht das Wohl der Ägypter ist
und zum Wohl der Juden
das nicht das Wohl der Juden ist
bringt eine Versöhnung
die keine Versöhnung ist
und verspricht eine Zukunft
die keine Zukunft
und will eine Hoffnung erwecken
die keine Hoffnung ist
auf ein Palästina
das kein Palästina ist
Das Unrecht ist immer noch Unrecht
Der Rassismus der Zionisten
ist immer noch Rassismus
Die Vertriebenen
sind immer noch vertrieben
Ihre zerstörten Dörfer
sind immer noch zerstört
Ihre gerechte Sache
ist immer noch gerecht
und ihre Hoffnung
ist immer noch die Hoffnung
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