(Lokalbericht aus Oberösterreich)
Fast 19 Hektar Wald, das sind ca. 250 Fußballfelder, fallen derzeit den Baggern und Schubraupen in Ohlsdorf zum Opfer. Gleich neben der Westautobahn soll ein neues Betriebsbaugebiet (Ehrenfeld 2) entstehen.
Dieses Gebiet wurde vom ehemaligen Industriellen und Ex-Bürgermeister der Gemeinde Ohlsdorf, Hans Asamer, von den Bundesforsten und einem Privateigentümer gekauft, allerdings nur unter der Bedingung einer Umwidmung. Anschließend verkaufte er es dann mit enormen Gewinn an die belgische Betriebsansiedlungsfirma VGP Group Van Geet, welche auf Logistikimmobilien und Entwicklung von Gewerbeparks spezialisiert ist. Wie diese Flächenumwidmung trotz neuem Raumordnungsgesetz durchgeführt werden konnte, zeigt, dass nichts mit rechten Dingen zugeht. In einem Bericht des Landes OÖ aus dem Jahr 2020 wurde Ohlsdorf als stark unterbewaldet eingestuft. Ein forstwirtschaftliches Gutachten lehnte die Rodung ab, das zweite Gutachten, welches als Grundlage für die Umwidmung diente, wurde vom Projektbetreiber Hans Asamer bezahlt.
Natur- und Umweltschutz scheinen dabei völlig egal zu sein. Ungeachtet dessen, dass 110 seltene und geschützte Arten im Umfeld des bereits gerodeten Gebiets dokumentiert sind. Sogar der seltene Schwarzspecht soll in dem abgeholzten Wald gelebt haben. Wie so oft in letzter Zeit wird anschaulich dargestellt: „sie richten es sich, wie sie es brauchen“ und damit sind jene gemeint die von der Zerstörung der Umwelt profitieren. Die einen profitieren von der Zerstörung der Umwelt und die „einfachen Leute“ müssen für die „Rettung der Umwelt“ tief in die Tasche greifen (CO2-Steuer, erhöhte Energie- und Spritpreise usw.) Ob die erhofften 600 Arbeitsplätze dort jemals realisiert werden, kann nur die Zukunft zeigen, die Zerstörung der Natur zeigt sich allerdings schon in der Gegenwart.
Quellen: OÖ Nachrichten, Kurier, ORF
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