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Redaktion Die Rote Fahne

Tiefe Trauer um Tod von Clemens G. Arvay




Voll Trauer und tief betroffen möchten wir uns zum kürzlich bekannt gegebenen Tod des Biologen Clemens Arvay äußern. Als Gastautor der Roten Fahne verband uns mit Clemens Arvay nicht nur das Bestreben demokratische Rechte zu verteidigen, sondern auch eine fortschrittliche Wissenschaft im Dienst des Volkes, der Ausgebeuteten und Unterdrückten zu fördern. Sein Tod ist ein großer Verlust für die revolutionäre Bewegung und für die Wissenschaft.


Clemens Arvay wurde in den letzten Jahren zu einem der bekanntesten Biologen im deutschsprachigen Raum. Nicht ohne Grund: als linker und fortschrittlicher Demokrat hatte er den Anspruch, seine wissenschaftliche Forschung nicht an den „meistbietenden“ zu verkaufen, sondern sie in den Dienst der Volksgesundheit, der Ernährungssicherheit und Souveränität der unterdrückten Völker von Großkonzernen zu stellen. Innerhalb einer breiter bekannten wissenschaftlichen Forschung, war Clemens Arvay im deutschsprachigen Raum einer der Wenigen, die eine kritische Wissenschaft hochgehalten und verteidigt haben. Das wurde ihm von Seiten der Herrschenden nicht einfach gemacht und heftige Diffamierungskampagnen begleiteten vor allem seine letzten Jahre.


In Kontakt kamen wir mit Clemens Arvay über das „Antifaschistische Aktion – Infoblatt“ (Kurz: AfA-Infoblatt), an dessen Herausgabe einige Unterstützer unserer Redaktion vor der Gründung der Roten Fahne mitarbeiteten. Nachdem des „AfA-Infoblatt“ eine demokratische und revolutionäre Position gegen die Corona-Maßnahmen der Herrschenden eingenommen hat und diesen die Forderung nach Gesundheitsmaßnahmen im Dienst der Volksgesundheit entgegenhielt, suchte Clemens Arvay Kontakt zum Infoblatt und wurde dessen Gastautor. Im einem Interview mit dem Infoblatt [Link] antwortete Arvay auf die Frage warum er Gastautor werden möchte: „Schon zuvor, aber insbesondere in letzter Zeit, fallen mir die Artikel im AfA-Infoblatt positiv auf. Darin werden die Probleme beim Namen genannt. Das Grundübel heißt »Kapitalismus«. Wir leben aber nun in einer Zeit, in der selbst die Linke in Teilen verlernt hat, kapitalistische Machtstrukturen und Konzerne zu kritisieren. Und das empfinde ich als eine gesellschaftspolitische Katastrophe. Im Infoblatt ist das anders.“ Mit der Gründung der Roten Fahne wurde die Zusammenarbeit und der Austausch mit Clemens Arvay fortgesetzt, der vor allem linke, demokratische Positionen bezüglich der Corona-Maßnahmen und der Corona-Impfstoffe herausarbeitete und umfassende wissenschaftliche Arbeit zu diesem Thema leistete.


Arvay als „Impfgegner“ oder „Corona-Leugner“ darzustellen, wie es das breite Spektrum der Mainstream-Medien hetzerisch machte, ist sowohl falsch als vollkommen unzulänglich. „Als Biologe und Sachbuchautor befasse ich mich mit zwei Themenfeldern. Mein »Urthema« als Autor ist die globale Lebensmittelgerechtigkeit und Ernährungssouveränität. Das bedeutet kurz gesagt, dass Landwirtschaft und Lebensmittel in den Händen der Basis sein und nicht von Konzernen dominiert werden sollten, wie das jetzt der Fall ist. (…) Ich befasse mich mit Zusammenhängen zwischen Ökologie und Gesundheit.“, so beschreibt der Biologe im oben genannten Interview sein Tätigkeitsfeld. Er stellte in seiner Arbeit einen Zusammenhang zwischen der monopolkapitalistischen Wissenschaft, einem demokratischen Anspruch und den Bedürfnissen der Bevölkerung her. In diesem Sinne widmete er sich auch der aufkommenden Corona-Pandemie. Sein Ausgangspunkt war, dass die Schädigung der Umwelt globale Seuchen und Krankheiten begünstigt. Als die Corona-Impfstoffentwicklung durch die größten Pharmakonzerne der Welt begonnen hat, verfolgte und analysierte er sowohl die Geschichte der Corona-Viren Forschung, als auch die Analysen und Ergebnisse der Impfstoffentwicklung. „Meine Beschäftigung mit Gesundheitsfragen, Konzernkritik und umstrittenen Biotechnologien hat mich auch zu den COVID-19-Impfstoffen geführt. Seit März 2020 recherchiere ich als Biologe intensiv darüber und trete als Kritiker der verkürzten Zulassungsfahren vor allem bei den genetischen Impfstoffen auf. Bisher wurden ja nur solche zugelassen. Ich bin aber kein Impfgegner. Ich halte Impfstoffe für eine wichtige medizinische Errungenschaft, aber ebenso die Impfstoffsicherheit. Die Standards der Impfstoffsicherheit wurden gegen den Lobbyismus der Pharmakonzerne erstritten und sollten nicht untergraben werden. Verkürzte, zusammengeschobene Testverfahren bei bisher wenig erprobten Impfstofftechnologien ohne ausreichende Langzeitbeobachtungen halte ich für einen schweren Verstoß gegen die erkämpften Standards, vor allem, weil nun Milliarden von Menschen geimpft werden sollen und auch politischer, sozialer und moralischer Druck ausgeübt wird, sich impfen zu lassen. Seit ich mich kritisch zu den verkürzten Testverfahren geäußert und für die freie persönliche Entscheidung für oder gegen die Impfung ausgesprochen habe, erlebe ich ununterbrochen massive Anfeindungen.“ Entgegen der immer stärker werdenden Anfeindungen, nahm er seinen Auftrag als Biologe wahr und kritisierte eine „Wissenschaft“, die sich in den Dienst des Kapitals stellt. Er war einer der ersten Wissenschafter, die sich kritisch mit dem Kurs der Herrschenden zur Corona-Pandemie äußerten. Er war eben kein, wie diverse Systemmedien undifferenziert alle die Kritik übten nannten, „Verschwörungstheoretiker“, sondern leitete seine Kritik von einem wissenschaftlichen Standpunkt ab, von einer Analyse der Rolle der Pharmaindustrie im monopolistischen Kapitalismus, den Grundlagen moderner Impfstoffsicherheit und dem Wohl der Bevölkerung.


Dadurch erregte er große Aufmerksamkeit und seine Videos und Beiträge hatten Millionen Besucher. Wenn man mit ihm (auch während der Lockdowns) spazieren ging, passierte es nicht selten, dass Passanten, durchschnittliche Menschen von der Straße stehen blieben, sich bei ihm bedankten und ihren Respekt zum Ausdruck brachten. Das widerspiegelt sich auch in den zahlreichen schockierten Beiträgen zu seinem Tod. Clemens Arvay war unermüdlich und opferte einen großen Teil seiner Zeit dafür seine Standpunkte in zahlreichen Diskussionen, Videos, Publikationen und Beiträgen darzulegen und bereicherte damit die Debatten. Mit seinem Einsatz und seiner Arbeit war er vielen ein wichtiges Vorbild. Einige sogenannte „Wissenschafter“ versuchten die Bewegung gegen die Corona-Maßnahmen zu nutzen, um selbst einen Vorteil herauszuschlagen. Clemens Arvay war keiner von ihnen, sondern beharrte auf den wissenschaftlichen Standpunkten und seinen daraus abgeleiteten Positionen. Dafür wurde er massiv diskreditiert und angefeindet, es wurde versucht ihn innerhalb der wissenschaftlichen Forschung zu diskreditieren, mundtot zu machen und ins „rechte Eck“ zu stellen. Teilweise wurde sein Wikipedia-Eintrag im Minutentakt umgeschrieben, nur um Verwirrung unter jenen zu stiften, die Antworten auf die politischen Fragen während der Pandemie suchten. „Als lebenslangen Linken trifft es mich sehr, dass mich einige ins rechte Eck schieben wollen, nur weil ich bei Impfstoffen und gegenüber der Pharmaindustrie eine differenziert kritische Position einnehme.“ Solche Anfeindungen machten seine Tätigkeit schwer und trafen ihn teilweise hart. Diese Anfeindungen und Diffamierungskampagnen trugen auch einen Teil dazu bei, dass er sich am 18. Februar das Leben nahm.


Nun wurde von Seiten der Regierung eine „Aufarbeitung“ der Corona-Zeit angekündigt, mit dem Ziel „Gräben zuzuschütten“. Diese „Gräben“ sind aber nicht auszulöschen, das wusste auch Clemens Arvay. Die Herrschenden verfolgen die Interessen des Kapitals und suchten auch in der Corona-Pandemie die für sie profitabelste Lösung, die mit einem Abbau des Gesundheitswesens einherging. Ein großer Teil der Bevölkerung und insbesondere die demokratischen und revolutionären Kräfte verteidigten ein Gesundheitswesen im Dienst des Volkes und stellten sich gegen Demokratie- und Sozialabbau. Diese „Gräben“ kommen nicht von der Corona-Pandemie, sondern von einer Politik des Kapitals gegen die Interessen und Bedürfnisse des Volkes. Und genau diese Politik der Herrschenden, dieser Umgang mit demokratischen und fortschrittlichen Wissenschaftern, hat sich jahrelang massiv darum bemüht Menschen wie Clemens Arvay zu zermürben und niederzuhalten. Dass sich Arvay nun mit 42 Jahren und als Vater eines Sohnes das Leben genommen hat, ist auch ein Resultat des antidemokratischen, reaktionären Kurses dem wir gegenüberstehen. Wissenschafter wie Clemens Arvay einer war, gibt es nicht viele. Deshalb ist sein Verlust noch viel größer. Aus tiefstem Herzen wollen wir uns für alle seine Beiträge bedanken, die er zur Zeitung geleistet hat und für die fruchtbaren Diskussionen und die gemeinsame Auseinandersetzung. Unsere tiefe Anteilnahme gilt seiner Familie und auch den Ausgebeuteten und Unterdrückten, die mit ihm einen kritischen Geist und Wissenschafter verloren haben, wie es viele bräuchte. Wir wissen aber, dass sein Leben und Wirken darin weiterlebt, dass das wofür er gekämpft und geforscht hat, weitergeführt und entwickelt wird. Er wusste um die Bedeutung des demokratischen und revolutionären Kampfes: „Demokratie und Revolution gehen von der Basis aus. Eine autoritäre Politik, die den differenzierten Diskurs unterdrückt, steht jeder progressiven Veränderung im Weg. Sie verfestigt das Narrativ der Herrschenden.“ Clemens hinterlässt eine große Lücke innerhalb der fortschrittlichen wissenschaftlichen Forschung und der revolutionären Bewegung - werden wir seinem Verlust gerecht und kämpfen wir dafür, diese Lücke zu füllen!



Bildquelle: Clemens G. Arvay für Die Rote Fahne

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