Am Nachmittag des 8. März veranstalteten Frauenorganisationen und -initiativen auf der Mariahilferstraße in Wien eine Kundgebung zum Internationalen Frauenkampftag.
Wie notwendig ist der 8. März, der internationale Frauenkampftag, heute noch? In allen Reden auf der Kundgebung wurde betont, dass sich die Lage der Frauen mit der Verschärfung der Krise verschlechtert: Frauen sind besonders von den indirekten Lohnkürzungen durch die Teuerungen betroffen. Vor allem, da knapp 50 Prozent der Frauen in Teilzeit arbeiten und damit ohnehin nur einen halben Lohn bekommen. Auch aktuelle Angriffe auf Arbeitsrechte und soziale Rechte treffen vor allem die Frauen. Sei es die Anhebung des Pensionsantrittsalters, oder der Vorschlag von Arbeitsminister Kocher Sozialleistungen zu streichen, um die Vollzeitarbeitsquote zu erhöhen.
All das sind aber keine „neuen“ Probleme, was man an der langen Geschichte und Tradition des 8. März sieht. Durch die Initiative der deutschen Kommunistin Clara Zetkin erklärte die kommunistische Frauenkonferenz in Moskau 1921 diesen Tag zum Internationalen Frauentag. So wie damals vor über 100 Jahren war auch die Kriegsfrage ein wichtiger Teil des diesjährigen Frauenkampftages. Viele der Frauen hoben hervor, dass man sich gegen den ungerechten Krieg in der Ukraine stellen muss. Von Anfang an wurde der Internationale Frauentag dazu genutzt, um gegen den imperialistischen Krieg zu mobilisieren. Clara Zetkin leitete ihre Rede zum 8. März 1932 mit folgenden Worten ein: „Arbeiter und Arbeiterinnen! Werktätige der ganzen Welt! Von euch, von eurem Kampf, von der Kraft eures Widerstandes hängt es ab, ob es zu einem imperialistischen Krieg kommt oder nicht!" Auch heute verhält sich das so, betonten die Frauen auf der Kundgebung. Auch heute streben die imperialistischen Länder durch ihren Krieg eine Neuverteilung ihrer Einflussgebiete an, einen Krieg der auf dem Rücken der Völker der Welt ausgetragen wird. Insbesondere aktuell in der Ukraine, aber auch in den letzten Jahrzehnten in Afghanistan, im Irak, Syrien und zahlreichen Ländern mehr. Das Interesse der Völker gegen den imperialistischen Krieg zu kämpfen, ist auch das Interesse der überwiegenden Mehrheit der Frauen. Das ist der Grund, warum dieser Kampf untrennbar mit der Geschichte des 8. März verbunden ist.
In Linz kamen zur Demonstration am 8. März rund 1.300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Forderungen, die vor allem auf die Bedürfnisse und Interessen der Frauen abzielten, wurden vor allem durch einen Block gerufen, der durch eine kämpferische Haltung und Schildern auffiel. Die Forderungen waren unter anderem flächendeckende Kinderbetreuung zu Arbeitszeit, keine Kürzungen von Frauenschutzeinrichtungen, leistbares Wohnen und ein Lohn, der für eine eigenständige Existenz reicht. Ebenso wurden Schilder gegen die Kriege der Herrschenden mitgetragen. Ebenfalls wurde auf die Notwendigkeit des 8. März hingewiesen, mit dem Schild „Sollen wir Frauen dem gleichgültig gegenüberstehen? Nein!“, wie Clara Zetkin es formulierte. Eine Aktivistin meinte gegenüber der Roten Fahne: „Es reicht nicht aus eine formale Gleichstellung anhand von Gesetzen herzustellen, da die Unterdrückung der Frauen keine juristische Geschlechterfrage ist, sondern eine Frage des Klassenkampfes.“
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